Vor drei Wochen ist mein Freiwilligendienst beim Politischen Jugendring Dresden zu Ende gegangen. Mit frischem Kopf möchte ich mit euch zusammen einen Rückblick auf diese 12 schönen Monate beim PJR machen.
Anfang Oktober 2021 bin ich nach Dresden angekommen, welches mein Herz mit seiner Schönheit sofort gestohlen hat. Mein erster Arbeitstag war sehr aufregend, ich wusste nicht was mich alles erwartet. Doch ich wurde im Büro sehr freundlich aufgenommen und habe eine Einführung über meine Rechte, Pflichten und Aufgaben als Freiwillige bekommen. Erstmal tauchte ich allmählich in viele Arbeitsprozesse im Büro (es ist immer viel los!) ein und hospitierte bei der Einführung eines Klassenrats und beim GTA Schülerzeitung in der Unischule. Der erste Monat war manchmal stressig, denn ich musste mich an viel Neues gewöhnen.
November ist mir durch das On-Arrival-Seminar in Weimar im Kopf geblieben, bei dem ich Freiwillige aus 11 Ländern kennengelernte, mein freiwilliges Jahr plante und das schöne herbstliche Weimar genoss. Damals habe ich auch zum ersten Mal bei den Jugendweihe-Workshops „Leben im Web“ mitmoderiert, es war sehr aufregend, aber hat auch viel Spaß gemacht. Ich habe auch erste Posts für unsere Social-Media-Kanäle erstellt, am Anfang war das für mich eine echte Herausforderung. Außerdem fand in diesem Monat mein Ukraine-Abend statt, wo ich allen interessierten PJR-Menschen über die Ukraine mit Fokus Politik berichtete.
Ich muss sagen, die Corona-Einschränkungen waren im Herbst und Winter immer noch da und es war in der Weihnachtszeit besonders spürbar, denn das Freizeitangebot war beschränkt und der Striezelmarkt wurde abgesagt, was mich ziemlich traurig machte.
Im Februar wurde mein Heimatland Ukraine von Russland angegriffen. Es war sehr schwierige Zeit und ich machte mir viel Sorgen um Sicherheit meiner Familie. Als im März ein Teil davon aus der Ukraine geflohen und zu mir nach Dresden angekommen ist, hatte ich viel um die Ohren, denn ich habe meinen Angehörigen geholfen sich in einem fremden Land einzuleben. Nebenbei habe ich als freiwillige Helferin beim Ankunftszentrum für ukrainische Geflüchtete gedolmetscht und sie informationsmäßig unterstützt.
April und Mai waren ziemlich intensiv, mit vielen Workshops, Tablet-Tours, Bildungsfahrten. Im April setzte ich zusammen mit dem PJR-Team ein erfolgreiches Projekt um, und zwar organisierten wir einen Treffpunkt für ukrainische Geflüchtete in unserem Büro und führte das erste Treffen durch.
Anfang Juni habe ich an unserer deutsch-armenischen Jugendbegegnung in Dresden teilgenommen, bei der wir das Thema Gedenken und Erinnerungskultur in Deutschland und Armenien erforschten. Ansonsten war Juni auch voll mit Bildungsangeboten, bei denen ich aktiv mitmachte.
Im Juli nahm ich an einem journalistischen Kurs in München teil, bei dem ich eine theoretische Einführung in Journalismus bekommen habe und mich in verschiedenen Formen des Journalismus ausprobiert habe. Im Anschluss war ich intensiv mit der Vorbereitung vom ersten Teil unserer deutsch-georgisch-ukrainischen Jugendbegegnung über Minderheiten in Dresden beschäftigt. Und in der ersten Augustwoche ging’s los. Es war meine erste Erfahrung der Umsetzung eines Jugendprojekts. Doch dank meinen netten Co-Teamer*innen Alex und Justine hatte ich immer viel Unterstützung.
Anfang September machte ich mich auf den Weg nach Georgien, wo ich den zweiten Teil der deutsch-georgisch-ukrainischen Jugendbegegnung erlebt habe. Wir hatten eine schöne Woche zusammen, haben viel von Tbilisi und Umgebung gesehen sowie Kultur und Geschichte Georgiens näher kennengelernt. Nach einer kurzen Pause bin ich in Armenien angekommen, um an unserem deutsch-armenischen Projekt teilzunehmen. Es war echt intensive Zeit mit vielen Exkursionen, Ausflügen, Museumsbesuchen in der Hauptstadt Jerewan und in Gyumri, einer Kleinstadt mit langer Geschichte und großem kulturellen Hintergrund.
Nach fast drei Wochen unterwegs kam ich voll mit Eindrücken nach Dresden zurück. Meine Mutter ist für eine Woche nach Deutschland gekommen, um mich zu besuchen und ihre Ausstellung von bestickten ukrainischen Tüchern im Rahmen der Interkulturellen Tage in Dresden zu präsentieren. Ich habe die Ausstellung mitorganisiert und es gab in der Vorbereitungsphase viel zu tun. Knapp 50 Gäste sind zu unserer Veranstaltung gekommen und alles lief glatt.
Letzte Aufgaben, Feedback-Gespräch, Abschiedsabendessen – so war meine letzte Woche beim PJR und schwups, diese Seite meines Lebens war vorbei.
Einen großen Dank an meine Kolleg*innen, die mich in meinem freiwilligen Jahr begleitet haben und von denen ich so viel gelernt habe. Ich freue mich sehr mich für den ESK-Freiwilligendienst entschieden zu haben und beim Politischen Jugendring Dresden gelandet zu sein!
Liebe Grüße
Julia