Rezension „Unionslabor“

Rezension „Unionslabor“

Wie schon angekündigt, haben wir eine Serie angefangen, wo wir Online Bildungsspiele für euch ausprobieren und bewerten. Hier kommt die dritte Folge zum Spiel „Unionslabor“!

Was es ist:

„Unionslabor“ ist ein Onlinespiel für fünf Personen, in dem die Teilnehmenden in die Rolle eines*r Staatschefs*in eintauchen. Jede*r Spieler*in wird einem EU-Land zugeteilt und soll dieses Land durch die Geschichte der EU führen. Der/die Teilnehmende hat die Verantwortung die Lebensbedingungen in seinem*ihrem eigenen Land zu erhöhen – Wie werden die Länder zusammenarbeiten?

Wie es funktioniert:

Die Spieler*innen werden 50 Jahre zurückgeschickt – in die Zeit, als EU noch in ihren Kinderschuhen steckte. Das Ziel für die Teilnehmenden ist es, in den nächsten Jahrzehnten die Lebensbedingungen im eigenen Land innerhalb der drei Kategorien Wirtschaft, Zufriedenheit und Umwelt zu erhöhen. Um die Ziele zu erreichen treffen die Staatschef*innen politische Entscheidungen – allein auf der nationalen Ebene und gemeinsam auf EU-Ebene. Der/die einzelne Spieler*in kann selbst nationale Maßnahmen verabschieden, aber beim EU-Gipfel müssen sie mit den anderen Spieler*innen über Gesetze wie „freier Austausch von Waren“, „gemeinsame Währung“ und „starke Grenzkontrollen“ streiten. Nicht alle profitieren von jedem Gesetz. Die Spieler*innen müssen also zwischen den politischen Umständen der EU-Zusammenarbeit navigieren. Dabei treffen sie auch auf gemeinsame Herausforderungen wie Finanzkrisen und Klimakatastrophen.

Was wird vermittelt:

Bei „Unionslabor“ treffen die Spieler*innen auf Interessenskonflikten zwischen den einzelnen Akteuren. Um die Europäische Union zu entwickeln und aufrechterhalten, müssen gemeinsame Maßnahmen durchgeführt werden. Bei jeder Entscheidung gibt es aber Gewinner*innen und Verlierer*innen. Dadurch wird die Kompromissfähigkeit der Teilnehmenden auf die Probe gestellt. Das Spiel vermittelt weniger Wissen über politische Prozesse. Vielmehr fordert es von den Beteiligten demokratische Entscheidungen. Dennoch spiegeln die Interessenkonflikte im Spiel auch ganz gut die Konflikte zwischen den unterschiedlichen nationalen Interessen und dem gemeinsamen Projekt im EU-Zusammenhang wider.

„Unionslabor“ ist sehr leicht zugänglich. Die Anmeldung zum Spiel erfolgt durch einen Spielcode, den der/die Spielleiter*in erhaltet. Als Spielleiter kann man mehrere Spiele gleichzeitig initiieren, damit man es z.B. mit einer ganzen Klasse spielen kann.

Als Spieler*in durchspielt man zunächst eine lustige, spielvorbereitende Einführung, bevor das Spiel anfängt. Die Teilnehmenden werden im Laufe des Spiels gut durch das intuitive Spielfeld geleitet und man versteht schnell sowohl die möglichen Aktionen als auch die Ziele des Spiels.

Aufgrund des Spielaufbaus sind Interessenkonflikte zwischen den Teilnehmenden unumgänglich. Damit regt das Spiel zu Meinungsaustauschen an, die nur durch Kompromisse gelöst werden können. Deswegen ist das Spiel sehr gut geeignet, um demokratische Entscheidungsfähigkeit einzuüben.

Hier ein Link zum Spiel:

https://www.unionslabor.de/

Erscheinungsjahr: 2018