Viel erreicht – Noch viel zu tun!

Viel erreicht – Noch viel zu tun!

Vor 100 Jahren sprach die erste Frau im deutschen Parlament. Nachdem die Novemberrevolution 1918 die Einführung des Frauenwahlrechts mit sich brachte, zogen im Folgejahr 37 Frauen in die Weimarer Nationalversammlung ein.

Das Frauenstadtarchiv Dresden nahm sich dies in Kooperation mit der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der TU Dresden zum Anlass, eine Wanderausstellung zum Thema „100 Jahre Frauenwahlrecht in Sachsen“ auszuarbeiten und vom 15. Januar bis zum 21. Februar im Bürgerfoyer des Landtages zu zeigen. Unser FSJ-Pler Carl und unser Praktikant Lukas haben am Montag noch die Gelegenheit eines Besuchs genutzt.

Die Ausstellung arbeitet vor allem mit Texttafeln, die geschichtlich einordnen, einzelne Biografien wichtiger Parlamentarierinnen erzählen oder Themen wie Bildungspolitik aufgreifen. Sie besinnt sich auf 100 Jahre Frauenwahlrecht und einzelne besonders wichtige Frauen, die in Sachsen unterschiedlich politisch gewirkt haben und so die Rolle der Frau im Parlament etabliert haben. Aufgebaut ist die Ausstellung U-förmig und arbeitet sich chronologisch von der Weimarer Republik bis ans Ende der DDR vor. Behandelt werden Persönlichkeiten, wie Olga Körner, die 1917 zunächst in der SPD Teil der proletarischen Frauenbewegung in Sachsen war, später mit Umweg über die USPD in die KPD eintrat und 1930 in den Reichstag gewählt wurde. Hier war sie in der Kommission Sozial- und Gesundheitswesen. Später war sie im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, wurde zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt und war später im KZ Ravensbrück, was sie überlebte. In der DDR war sie Abgeordnete der SED für Sozialpolitik.

Das Thema der Ausstellung empfanden die beiden als sehr wichtig, da Frauen heute im Parlament noch immer unterrepräsentiert sind, was in der letzten Zeit auch einige politische Debatten bestimmt hat. Die letzte Station der Ausstellung ist eine Fläche, auf der die Besucher*innen auf kleinen Zetteln notieren können, für was sich Frauen heutzutage einsetzen können, wo es noch heute 100 Jahre nach der Einführung des Wahlrechts für Frauen an Gleichberechtigung fehlt.