Mein 6-monatiges Praktikum beim PJR

Mein 6-monatiges Praktikum beim PJR

Am 27.09.21 stand ich das erste Mal vor der Tür des PJR-Büros. Ich kann mich an das genaue Datum sehr gut erinnern, denn am gleichen Tag kam mein dritter Neffe zur Welt. „Damals“ war die Welt scheinbar noch in Ordnung. Die Corona-Pandemie befand sich gerade in der Sommerpause und von einem Krieg in der Ukraine ahnte niemand etwas, auch wenn der dortige Konflikt natürlich seit 2014 immer noch andauerte.

Passend war, dass ich genau einen Tag nach der Bundestagswahl mein Praktikum beim Politischen Jugendring anfing. Dementsprechend bestand mein erster Tag darin, die genaue Zusammensetzung des Bundestags zu studieren, die Wahlanteile in einzelnen Wahlkreisen und Gemeinden anzuschauen und nebenher das komplexe Ordnersystem zumindest ein kleines bisschen nachvollziehen zu können (habe ich bis heute nur bedingt).

Hauptsächlich habe ich mich in den AGs Extremismus und Rassismus wiedergefunden. Verbunden mit viel Recherchearbeit half ich beim Basteln von Workshops für die verschiedensten Gruppenzusammensetzungen, -größen und Altersgruppen. Mein erster großer Workshop fand dabei für die Roland-Berger-Stiftung mit einer sehr coolen Gruppe Jugendlicher statt; zwei wirklich schöne und erfolgreiche Tage würde ich sagen. Pandemiebedingt haben leider nicht so viele Veranstaltungen stattfinden können wie geplant, aber trotzdem war ich letztendlich an den verschiedensten Schulen und habe vor allem über Extremismus, aber auch über Rassismus, gewaltfreie Kommunikation und Social Media gesprochen.

Mitgewirkt habe ich außerdem hin und wieder bei den Filmclubs, für die wir gerne das Filmsichten übernommen haben. Dazu haben wir den Versammlungsraum kurzerhand zum Kino umfunktioniert und im Anschluss eine Bewertung geschrieben, ob und inwiefern der Film für die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen geeignet sei.Im Rahmen des Move it! Young Festivals moderierte ich gemeinsam mit unserer FSJ-Plerin Justine das erste Mal ein Filmgespräch im Anschluss an den Film „Youth Unstoppable“.

Das Büroteam ist mir in der Zeit wirklich sehr ans Herz gewachsen. Von Beginn an habe ich mich sehr willkommen gefühlt und bin gerne ins Büro gekommen. Die Atmosphäre war immer sehr locker und freundlich und wir hatten über die Zeit auch wirklich eine Menge Spaß. Ich erinnere mich da an unsere zahlreichen gemeinsamen Geburtstagsfrühstücke, unsere kleine glühweinlastige Weihnachtsfeier, allgemein eine Weihnachtszeit, die durch das Büro so weihnachtlich wie schon lange nicht mehr war, gemeinsame Spielerunden, Balkongespräche und und und … Dementsprechend bin ich froh, dass sich unsere Wege weiterhin kreuzen werden, da ich als Ehrenamtlicher beim PJR aktiv bleiben werde.

Ich habe in den 6 Monaten viel gelernt über Politik, Vereinsstruktur und Bildung, bin tief in die Kernthemen des PJRs eingetaucht und konnte mich im Rahmen der Arbeit mit aktuellsten gesellschaftlichen Debatten (Verschwörungserzählungen, Pandemie, Krieg) intensiv auseinandersetzen und kann jetzt sagen: Die Bildungsangebote des PJRs in Richtung Extremismus, Diskriminierung (Rassismus, Sexismus, …), Medienkompetenz und politische Mitbestimmung treffen sehr gut den Zahn der Zeit und werden immer wichtiger und relevanter!

Liebe Grüße und bis bald

Georg