Update von unterwegs

Update von unterwegs

6 Länder, 10 000 Kilometer und gut 5 Monate später melde ich mich wieder mit einem Blogeintrag!

Es ist Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Ich glaube, dass es sehr schwierig für mich mit meinem geringen Schreibertalent wird, das Erlebte angemessen in einen Blogbeitrag wieder zu geben, aber ich werde mein Bestes geben.

Vanlife

Wir lieben es!  Nach zwei Jahren des Corona- Lockdown- Abitur Stresses ist es fast schon überwältigend für das Gehirn, auf einmal jeden Morgen woanders aufzuwachen. Aber es ist auch wunderbar erfrischend! Fast wöchentlich gehen Dinge am ratternden Eigenheim kaputt, meistens nur Kleinigkeiten, die man aber trotzdem vor sich herschiebt… allerdings zeigen sie uns oft genug, dass es zu jedem Problem eine Lösung gibt. Leider treffen wir auf unserer Route nur wenige andere Vanlife Pärchen in ähnlichem Alter, das wird sich aber im Sommer sicher drastisch ändern… Wahrscheinlich sollten wir die Ruhe, die wir bisher auf jeden Stellplatz haben, genießen. Wir haben unseren Rhythmus gefunden, gewöhnen uns an die kalten Duschen (ist ja gesund) und genießen die Aussichten, die man beim Toilettengang so haben kann. Man kann sich beim täglichen in der Gegend herum fahren schon mal fragen, was eigentlich der Sinn von dem Ganzen ist und sich einsam fühlen, wenn es eine Woche regnet und man auf keine Menschenseele trifft. Daher freue ich mich durch das Praktikum beim PJR den Anschluss nicht zu verlieren und etwas Sinnvolles beitragen zu können. Auch bei unseren bisherigen drei “workaway” Aufenthalten haben wir es sehr genossen, eine Routine zu haben, die Menschen und Kultur besser kennen zu lernen und einfach helfen zu können!

Tschechien, Slowakei, Ungarn

Durch Tschechien und Ungarn sind wir in nur wenigen Tagen hindurchgefahren und haben daher nicht viel zu berichten, außer dass wir uns an unser neues Leben gewöhnt haben. In der Slowakei allerdings haben wir unseren ersten Host besucht. Dieser war ein junges Paar, welches einen kleinen Gnadenhof gegründet hat und mit den Tieren Hilfe benötigte. Das war im Nachhinein gesehen der schönste Host, weil wir recht viele Helfer im gleichen Alter waren und sich gute Freundschaften bilden konnten. Mehr dazu könnt ihr in dem Slowakei Instagram Post nachlesen.

Dadurch, dass wir nur einen 20 L Wasserkanister im Auto haben, müssen wir etwa aller zwei Tage neues Wasser besorgen. Das gestaltete sich in Deutschland immer recht schwer aber ab der Slowakei wurde es erstaunlich einfach, Frischwasserquellen aller 200 Meter am Straßenrand zu finden. Unsere Freude darüber wurde allerdings etwas getrübt, als uns klar wurde, dass es diese oft nur gibt, weil viele, sehr ländliche Dörfer noch immer kein fließendes Wasser in ihren Häusern haben und darum selbst ihre Kanister wöchentlich hier befüllen müssen.

Rumänien

Rumänien ist riesengroß und wunderschön. Natürlich haben wir in dem Land mit den meisten heimatlosen Hunden in der ersten Nacht eine Straßenhündin kennengelernt, von der es besonders schwer war, sich zu trennen. Als wir später dann auch Hundewelpen vom Straßenrand aufsammelten und in ein privates Tierheim brachten wurde uns die prekäre Lage dieser Tiere hier vollends bewusst. Mit dem sogenannten “Tötungsgesetz” von 2013 hat die Politik für eine drastische Verschlechterung der Lage gesorgt. Nun werden die Tiere nicht mehr kastriert, sondern nur noch eingesammelt, um getötet zu werden, was natürlich keine nachhaltige Strategie ist und die Arbeit von TierschützerInnen und TierärtzInnen erschwert.

Bulgarien

Von den Erlebnissen in Rumänien angeregt, haben wir einen Monat bei unserem zweiten Host, einem Hundeshelter in Bulgarien verbracht und viel über das Verhalten und die Bedürfnisse von Straßenhunden gelernt. Unser Host war ein britisches Paar, was sehr typisch für Bulgarien ist, da sich hier wegen der niedrigen Preise viele Briten im Alter niederlassen. Freiheitsliebende Bulgaren haben wir dann auf unserer Weiterreise beim Wandern durch die “Gods Eyes cave” getroffen. Sie waren Reisende und Slackliner, welche uns erlaubten, auf ihrer Slackline einmal eine Runde über dem Höhlenausgang zu schweben. Mega cool!

Türkei

Ob wir in die Türkei reisen, war am Anfang wegen Versicherungsfragen gar nicht so sicher, doch als dann alles geklärt war, haben wir uns sehr auf die andere Kultur der Türkei gefreut! Immerhin verließen wir hiermit die EU! Die ersten Tage in der 15 Millionenstadt Istanbul haben uns erstmal ganz schön von den Socken gehauen! Die Menschen auf den Straßen, die Autos, die wie wild überall parken, die Händler auf dem Basar, die dir ständig etwas verkaufen wollen, die wenigen weiblichen Gesichter, die man in Geschäften zu Gesicht bekommt und natürlich die vielen Leute, die einen voller Freude mit ihrem gebrochenen deutsch überraschen und enttäuscht sind, wenn man nicht jede Kleinstadt in Deutschland, in der sie waren kennt. Es hat den Klischee-Deutschen in uns schon ehrlich gesagt so einige Male überfordert, von wildfremden Opas im Park zum Abendessen eingeladen zu werden. Die Gastfreundschaft ist überwältigend. Überall bekommen wir Orangen geschenkt und werden zum Tee, den man hier übrigens nur “Cay” nennt, eingeladen. Endlich treffen wir auch mehr Camper, da die Türkei ein beliebter Überwinterungsspot zu sein scheint. So können wir nach atemberaubenden Plätzen wie Kappadokien ein entspanntes Weihnachtsfest mit neuen, französischen Camperfreunden an der Mittelmeerküste verbringen.

Bei unserem letzten Host, einer Pferderanch in Kemer, haben wir unser neues Familienmitglied aufgegabelt. Unsere Katze Dilay war dort eine von vielen Straßen-/Hotelkatzen. Nun können wir uns in den kalten Nächten gegenseitig wärmen, während wir die Türkei wieder verlassen haben und uns nach Südgriechenland durchschlagen.

Mehr von meiner Reise natürlich auf Instagram bei “pjrdresden”, hier auf dem Blog oder meinem YouTube Kanal: Linel- Zwei Schüler und ein Bulli.

Vielen Dank fürs lesen und bis Bald!

Alina, Bulli Hans und Dilay die Katze.