Ahoj!
Ich bin Sonja, bin 19 Jahre alt und habe mich dazu entschieden für ein Jahr ins Ausland zu fahren und zu sehen wie ich so zurechtkomme. Ich habe gerade mein Abitur hinter mir und musste mich nun entscheiden wie es weitergehen sollte. Ich träume schon seit langer Zeit davon im Ausland zu leben und daher war es naheliegend für mich, Deutschland zu verlassen. Bei der Suche nach einer Möglichkeit dies zu tun, durfte ich schnell feststellen, dass das sehr kostspielig werden konnte. Während Projekttagen in unserer Schule, habe ich dann vom Europäischen Freiwilligendienst erfahren. Ich hielt das für eine gute Möglichkeit ins Ausland zu kommen und neue Erfahrungen zu sammeln.
Zuerst musste ich eine Entsendeorganisation finden. Das war bereits schwerer als erwartet, da manche Organisationen mir gar nicht auf meine E-Mails antworteten und andere bereits Geld verlangten bevor ich genaue Details hatte. Zum Glück meldete sich der PJR Dresden und erklärte sich bereit, mich zu unterstützen. Mein Ziel war es in die Slowakei zu kommen, da ich halb slowakisch bin und ich es daher für eine gute Chance hielt, mehr über meine Wurzeln herauszufinden. Ich habe nach langem Warten und Bewerbungen schreiben auch eine Zusage für ein Projekt in der Heimatstadt meiner Familie erhalten. Dieses Projekt wurde jedoch überraschenderweise nicht genehmigt.
Es war nur noch wenig Zeit übrig um mich bei einem neuen Projekt zu bewerben, da ich gerne im September oder Oktober beginnen wollte.
Meine Entsendeorganisation unterstützte mich nun dabei eine neue Aufnahmeorganisation zu finden. Weiterhin bekam ich noch eine private Vorbereitung auf alles Mögliche was mich denn so erwarten könnte und ich wurde über meine Rechte, Pflichten und was ich sonst noch alles über mein Auslandsjahr wissen musste, aufgeklärt. Nach langem Suchen und vielen Bewerbungen später, bekam ich eine Last-Minute-Stelle in Tschechien. Jemand war abgesprungen und ich sollte nun diese Stelle übernehmen. Dann ging alles sehr schnell und in kürzester Zeit fand ich mich plötzlich in einem anderen Land wieder. Aber der Start war kein Problem für mich, da ich ja gut vorbereitet war und meine Aufnahmeorganisation bereits jahrelange Erfahrungen mit Freiwilligen hatte.
Ich bin hier nun schon seit einiger Zeit und fühle mich sehr wohl. Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit und ich habe unglaublich viele Freiwillige aus ganz Europa kennengelernt. Außerdem bin ich in den letzten zwei Monaten mehr gereist als in den letzten paar Jahren. Und das auch immer mit bester Gesellschaft. Auf dem Foto sieht man einen Teil unserer Gruppe an Freiwilligen bei einem Ausflug in Adršpach. Da meine Mitbewohner, so wie die meisten Freiwilligen hier, etwas älter sind als ich, habe ich auch keine Probleme damit, zum ersten Mal ohne meine Familie zu wohnen. Meine spanische Mitbewohnerin scherzt bereits darüber, dass sie eine Mutterrolle in unserer Wohnung übernommen hat. Ich sammle hier unglaublich viele Erfahrungen in so kurzer Zeit und die Tage vergehen wie im Flug. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung hierhergekommen zu sein.