Freiwilligendeinst bei einer Umwelt-NGO auf Malta

Freiwilligendeinst bei einer Umwelt-NGO auf Malta

Bonjou,

Ich bin Martha, 19 Jahre alt und verbringe seit August 2024 mein ESK-Freiwilligenjahr auf Malta.

Trotz dessen, das Malta sogar kleiner als Dresden ist gibt es viel zu entdecken. Von Meer, Klippen und heißer Sommersonne über volle, südliche Städte mit traditionellen bunten Booten mit Augen im Hafen bis zu fast täglichen Feuerwerken im Sommer, die über die ganze Insel hörbar sind. Und selbst jetzt nach 6 Monaten finde ich immer noch mehr neue schöne Orte.

Gemeinsam mit 11 weiteren Freiwilligen arbeite ich bei BirdLife Malta (BLM), einer Umwelt-NGO, die Teil des internationalen BirdLife-Netzwerks ist und sich mit Vogel- und Naturschutz in Malta beschäftigt. Mehrere Naturreservate werden von BLM gemanagt, sie sind jedoch alle recht klein. Außerdem arbeitet die Organisation ebenfalls gegen illegales Handeln während und auch außerhalb der Jagd- und Fangsaison, denn die Vogeljagd ist eine langjährige maltesische Tradition. In einem der Reservate gibt es auch ein Rehabilitationszentrum für verletzte Vögel.

In meiner dritten Woche auf Malta durfte ich dort bei der Freilassung eines Flamingos dabei sein, der zuvor aus nicht artgerechter Haltung gerettet wurde und für lange Zeit gesund gepflegt werden musste. Das ist auf jeden Fall immer noch eines meiner größten Highlights.

Da es auf Malta durch die Hitze und Urbanisierung wenig wilde Natur gibt, ist in der Gesellschaft nur ein geringes Verständnis von ihr oder eine Verbindung mit dieser vorhanden.

Deshalb hat BirdLife Malta ein Education Department, in welchem ich als Education Assistant arbeite. Das Ziel ist es, den Kindern bereits in Vorschulalter ein Umwelt- und Naturbewusstsein zu vermitteln, welches in den meisten Fällen weder durch die Schule noch die Eltern an die Kinder gegeben wird. Meine Aufgaben dabei sind ganz unterschiedlich. Einerseits arbeite ich im Büro und kümmere mich um die Buchungen von Schulbesuchen in unseren Reservaten. Andererseits leite ich selbst die Schulbesuche der aller jüngsten Schülerinnen und Schüler, leite mit meinen Kolleginnen gemeinsam Workshops in Schulen und betreue unsere Stände bei größeren Events oder Märkten. Für mich sind besonders die Schulbesuche am schönsten, was ich vorher nicht erwartet hätte. Aber wenn ich von einem Fünfjährigen beim Vogelbeobachten gesagt bekomme, dass er sogar Südamerika mit den Ferngläsern sehen könne, oder von einer Sechsjährigen von Pflanze zu Pflanze gezogen werde, um mir diese zu zeigen oder aufgeregt etwas zu fragen, bringt mir das einfach sehr viel Freude darüber wie begeistert die Kinder sind.

Malta hat mich zwar im heißesten Monat willkommen geheißen, mich jedoch trotz der Hitze und Trockenheit sofort mit seinen süßen bunten Balkons und hellen Steingebäuden und Meeresblicken verzaubert. Es gibt viele wunderschöne Orte an Klippen oder Stränden um Sonnenuntergänge zu bewundern und an jeder Ecke stolpert man über eine Kirche oder eine Katze. Ich finde es außerdem so praktisch, dass man innerhalb von maximal 2,5 Stunden an jedem Ort im ganzen Land sein kann. Und das liegt auch nur daran, dass die Busse so gut wie immer zu spät sind und man leider oft genug Busse vorbeifahren lassen muss, weil sie zu voll sind. Wunderbar knusprige Teigteilchen „Pastizzi“ bekommt man hier überall für kleinen Preis und ich werde sie in einem halben Jahr wohl genauso vermissen wie das Bitterorangen-Kräutergetränk „Kinnie“, meine Freunde die ebenfalls Freiwillige bei BirdLife Malta sind und nach der Arbeit auf Manoel Island das Meer, die Sonne und den Blick auf die Hauptstadt Valletta zu genießen.