PJR Newsletter                                 April 2022

Liebe Freund*innen des PJR,

2022 hält uns weiterhin in Atem. Aber zumindest das Thema Corona scheint aus dem Bewusstsein der Menschen fast verschwunden zu sein. Auch wenn die Inzidenzen einen Höchstwert nach dem nächsten überschreiten, wird die Thematik seit dem 24. Februar überschattet von dem Angriff der Russischen Armee auf die Ukraine. Was vorher noch von den meisten Expert*innen als sehr unwahrscheinlich eingeschätzt wurde, ist plötzlich Realität. Seitdem bestimmt der Krieg die alltäglichen Gesprächsthemen und auch uns im PJR-Büro geht das alles sehr nahe, nicht zuletzt durch unsere ESKlerin Yuliia aus Odessa, aber auch wegen unseren langjährigen Verbindungen durch Jugendbegegnungen mit beiden Ländern. Das Thema bestimmt auch unseren beruflichen Alltag, seien es Infoposts auf Social Media-Plattformen, Filmveranstaltungen oder unser Engagement bei Hilfsorganisationen, die in rasender Geschwindigkeit aus dem Boden gestampft wurden. Arbeit, auch für Ehrenamtliche, gibt es also momentan genug. Und jetzt viel Spaß beim Lesen unseres Newsletters!

 Georg (Praktikant PJR Dresden)

Von Extremismus und politischer Mitbestimmung – Mein Praktikum

Überblick

Was läuft in den nächsten Wochen?

Krieg in der Ukraine

Wie wohl für alle war auch für uns der russische Angriff auf die Ukraine und der nun dort tobende Krieg ein großer Schock. Schnell stellte sich die Frage: Was tun? Im Rahmen des Vereins haben wir mit Informationen zu Engagementmöglichkeiten sowie Hintergründen zum Konflikt auf Instagram reagiert und bieten für Jugendgruppen Gesprächsrunden an, in denen wir Input zur politischen Situation sowie Raum für Austausch und Fragen geben. Wir werden auch weiter überlegen, welche Angebote angesichts dieser Situation sinnvoll sein können.

Am 31. März luden Nelly und ihre Freundin Vera zu einem netten Online-Abend zum Thema "Russland zwischen Alltag, Krieg und Protest" ein. Beide lebten seit August 2021 in Moskau und studierten an der Higher School of Economics. Sie berichteten von ihrem Auslandssemester in Moskau beantworteten unsere Fragen zur aktuellen Situation in Russland, insbesondere in Moskau. Es war eine wirklich nette Runde mit zwölf interessierten und engagierten jungen Menschen. Danke an Nelly und Vera. Gern setzen wir dieses Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fort.

 

Internationale Begegnungen

Große Sorge bereiten uns nun vor dem Hintergrund des Krieges unsere Jugendbegegnungen. Wir sind uns sehr unsicher, ob wir nun die deutsch-russisch-ukrainische sowie die deutsch-ukrainisch-georgische wirklich auch im Sommer und Herbst umsetzen werden können. So ist beispielsweise auch die Direktorin unserer ukrainischen Partnerorga DJU selbst bereits nach Deutschland geflohen. Wir werden sehen und hoffen aber das Beste.

Unsere Kooperationsveranstaltung mit Haytun dagegen wird durch diese Ereignisse alle Wahrscheinlichkeit nach nicht betroffen sein, die neun Teilnehmendenplätze füllen sich auch langsam auf. Hier sehen wir voller Vorfreude einer spannenden Begegnung entgegen!

 Hier noch einmal ein Überblick zu all den geplanten Terminen:

Deutsch-Ukrainisch-Georgisch zum Thema Minderheiten
Georgien 8.8.-15.8.22
Ukraine 5.9.-12.9.22

Deutsch-Armenisch zum Thema verschwiegene Erinnerungen
Deutschland 4.6.-10.6.22
Armenien 11.9. – 17.9.22 

Deutsch-Russisch-Ukrainisch zum Thema Identität und Erinnerung

Deutschland 16.10.-25.10.22

GTA 70. GS

In den letzten Wochen haben wir mit den vier Kids ein Memory zur Schule erstellt – zuerst wurden Bildpaare fotografiert und eine Rückseite gezeichnet und dann alles im Büro ausgedruckt und laminiert - und natürlich gespielt. Wir hatten sehr viel Freude daran. Als nächstes wollen wir einen Multicache in der Umgebung der Schule suchen. Mal sehen, ob wir den finden. Es macht weiterhin viel Spaß mit den Vieren.

Israelaustausch

Die neuen Termine für den Austausch sind gefunden: Vom 9.-16.10.22 kommen die israelischen Jugendlichen zu uns, vom 24.-31.10.22 besuchen unsere Dresdner Jugendlichen sie in Israel. Unsere israelische Partnerorganisation hat schon ein tolles Programm zusammengestellt. Nun ist es wieder an der Zeit, ein neues Auftakttreffen mit den Dresdner Jugendlichen zu organisieren (geplant im Mai 22) und das Programm in Dresden festzuzurren. Und wir sind auf der Suche nach eine Begleitperson aus unseren Reihen für beide Austauschteile. Wer Lust und Zeit hat, kann sich gern bei uns melden.

AGs

Unsere AGs treffen sich weiterhin etwa im dreiwöchigen Rhythmus. Meldet euch, falls ihr unsere Gruppen verstärken wollt. Interessent*innen sind jederzeit willkommen!

Bei der AG Rassismus basteln wir weiter an Methoden für eine Einheit im Rahmen eines Ausreiseseminars für Freiwillige des ICE (Initiative Christen für Europa) und wollen uns außerdem dem Thema des Empowerment widmen, um so auch Opfern von Rassismus ein passendes Bildungsangebot machen zu können. Nächstes Treffen ist am 29.4. um 17 Uhr in Präsenz im PJR Büro.

Die AG Extremismus will künftig verstärkt das Thema Extremismus und Internet bearbeiten. Gerade vor dem Hintergrund der Diskussion um Telegram als Plattform für extremistische Anti-Corona-Gruppen bietet sich das ja auch an. Das nächste Treffen wird digital Ende April / Anfang Mai stattfinden. Den genauen Termin haben wir noch nicht.

Unsere Social Media Crew würde sich sehr über neue Gesichter freuen! Hier sind wir gerade dabei, uns ein bisschen neu aufzustellen, widmen uns aber vor allem wie schon eingangs geschrieben dem Ukraine-Krieg.

Tag der Demokratie an der Christlichen Schule

Wie schon vergangenes Jahr sind wir eingeladen, eine Bildungsveranstaltung an der Christlichen Schule zum dortigen Tag der Demokratie am 5. April anzubieten. Nach Absprache mit der Koordinatorin der Schule haben wir uns für die Tablettour „Kommunalpolitik“ entschieden. So werden wir diese hoffentlich mit bis zu 20 Schülerinnen und Schülern der 8. Klassenstufe durchführen.

Die gleiche Tour werden wir auch mit Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 7 der Semper Schulen Ende April / Anfang Mail zweimal durchführen. Wir freuen darauf.

Kooperation mit der Unischule

Unsere GTA Schülerzeitung an der Unischule trifft sich weiter jeden Donnerstag. Wegen Corona sind wir nun auch wieder in den digitalen Raum ausgewichen, was die Arbeit etwas komplizierter macht. Im April werden wir erstmal eine einmonatige Auszeit nehmen, um dann danach mit Blick auf das Schuljahresende die zweite Ausgabe des Unischul-Zines fertig zu stellen.

Gedenkstättenfahrten

Auch in diesem Schuljahr sind wir mehrfach angefragt, Gedenkstättenfahrten zu organisieren und inhaltlich vorzubereiten. So tun wir dies für drei 9. Klassen der Hoga Schule und der 116. Oberschule. Für diese Schülerinnen und Schüler geht es Ende Mai und Mitte Juli in die Gedenkstätte Buchenwald. Und auch eine Fahrt nach Theresienstadt in geplant. Diesmal fragt uns die Christliche Schule dafür an.

PJR - Frühlingsfest

Am 27. April 2022 laden wir recht herzlich ab 17.00 Uhr in den Großen Garten zu einem Picknick ein. Auf der Wiese am Parkbahn-Bahnhof Palaisteich neben dem Jugendökohaus wollen wir bei selbst mitgebrachten Speisen und Getränken beisammensitzen, Kubb spielen und dem Projekt Filmclubs tschüss sagen. Wie ihr ja vielleicht wisst, läuft das Projekt Ende März aus. So können wir noch einmal in Erinnerungen schwelgen und Ideen schmieden, wie wir vielleicht in neuem Gewand weiter zusammenarbeiten können. Also kommt vorbei! Wir freuen uns auf ein nettes Beisammensein.

Filmclubs - Klappe zu, Licht aus: Wir schalten ab!

Nach vielen tollen Filmvorführungen, spannenden Gesprächen und Diskussionen rund um Menschenrechtsthemen, coolen Workshops und anregenden Begegnungen mit wunderbaren Menschen geht das Projekt Filmclubs in diesem Jahr leider zu Ende. Da wir 2022 nicht ausreichend finanziell gefördert werden, müssen wir einen Schlussstrich ziehen und das Projekt wird zum 31.03.22 eingestellt.

Wir sagen DANKE für eure kreativen Ideen, klugen Gedanken, nie endende Wissbegierigkeit und hohe Sensibilität gegenüber den (entwicklungs-) politischen Herausforderungen unserer Zeit. Danke für´s Mitmachen, Dabeisein, kritisches Nachfragen, Zuhören und Unterstützen.

Es war eine spannende Zeit und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja mal in einem anderen Kontext wieder :) Euer Filmclubs-Team

Vorstand

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei Julia für ihr Engagement, ihre Arbeit und ihren Einsatz für das Projekt „Filmclubs“ bedanken. Es ist zutiefst bedauerlich, dass dieses sehr erfolgreiche und langjährige Projekt aufgrund mangelnder Förderung eingestellt werden muss. Wir als Vorstand müssen weiterhin versuchen langfristige und nachhaltige Arbeitsbedingungen auch für Projektstellen zu schaffen. Es bleibt jedoch immer wieder festzuhalten, dass der Ruf nach „Zivilgesellschaft“ und politischer Bildung regelmäßig laut wird, sich dieser Wunsch in den vorhandenen Förderstrukturen jedoch nicht zwingend niederschlägt.

Mache bei uns mit!

Ergebnisse unserer Umfrage zum Aktiventreff

Viele von euch sind unserem Aufruf gefolgt, an der Umfrage zum Aktiventreffen teilzunehmen. Vielen Dank dafür! Das Ergebnis zeigt, dass die Mehrheit monatliche Treffen bevorzugt, die analog und abends stattfinden. Überrascht hat uns, dass auch Wochenendtermine gewünscht sind und weniger Projekte des PJR, sondern mehr die Vernetzung untereinander, gemeinsame Unternehmungen sowie genereller Austausch zu politischen Themen im Vordergrund stehen sollen. Euer Wunsch sei uns Befehl!

Zum ersten Treffen fand sich eine kleine, aber feine, Gruppe zusammen, um sich bei grau-kaltem Wetter die aktuelle Sonderausstellung „Künstliche Intelligenz. Maschinen – Lernen – Menschheitsträume“ im Deutschen Hygienemuseum anzusehen. Nach drei Stunden „Privatführung“ und kritischer Begleitung ließen wir den Sonntag bei Kaffee und Süßkram im Cafe „Aha“ ausklingen.

Weitere Möglichkeiten

Unsere AGs freuen sich stets über Verstärkung: Wer also Lust hat zu Rassismus oder Extremismus zu diskutieren und zu planen oder bei unseren Instagram-Aktivitäten mitzumachen, der / die gebe Bescheid!

Ihr könntet euch in unser Planungsteam zu unsern internationalen Begegnungen 2022 einreihen. Es gilt sowohl logistisch, organisatorische als auch inhaltliche Aufgaben zu meistern. Außerdem könnt ihr bei den oben genannten Projekten hospitieren, um euch unsere Bildungsarbeit aus der Nähe anzuschauen. Gebt einfach Bescheid!

PJR goes Telegram

Eng verknüpft mit der Idee des Aktiventreffens ist unser neuer Kanal auf Telegram. Keine Angst, da sollen keine Verschwörungserzählungen ausgetauscht werden. Vielmehr wollen wir über die Kommentar- und Chatfunktion die Vernetzung unserer Ehrenamtlichen und Interessent*innen erleichtern. Und natürlich wollen wir so auch zeitgemäß über unsere Projekte informieren. Hier ist der Beitrittslink: https://t.me/+tMeozUNUkk9hZWEy.

Rückblick auf die vergangenen Wochen

Workshop „Extremismus“ im Rahmen des SID

Wie jedes Jahr fand am zweiten Dienstag des Februar der Safer Internet Day statt, zu dem wir dieses Jahr an die Makarenko-Förderschule eingeladen waren. Mit einer 9. und einer 10. Klasse führten wir dort dann eine Kurzversion unseres Extremismus-Workshops durch, wobei der Fokus auf Radikalisierung über das Internet und auch vor allem die Rolle des Messenger-Dienstes Telegram lag. Nicht beide Klassen waren gleich diskussionsfreudig, aber dort wo dann mal das Gespräch in Gang kam, entwickelten sich ein spannender Austausch. 

Workshop „Social Media” an der FAS

Anfang März waren wir in die Freie Alternative Schule mit unserem Workshop „Leben im Web“ eingeladen, in dem wir über Chancen und Gefahren der digitalen Medien informieren. Da wir es mit 5. und 6. Klässler*innen zu tun hatten, lag der Fokus vor allem auf einem verantwortlichen Umgang mit den persönlichen Daten sowie dem Phänomen des Cybermobbings. Viel Spaß bereitete den Kindern unsere Abschlussmethode, in der sie eine eigene Traum-App erstellen sollten. Ob ein Tamagotchi, was beim Japanisch Lernen hilft oder eine Lernrallye mit Fahrzeug, Avatar und fächerspezifischen Aufgaben, der Fantasie waren hier keine Grenzen gesetzt!

Historische Tablettouren „Nationalsozialismus“

Ende März standen wieder unsere Tablettouren mit der App Actionbound zum Thema „Nationalsozialismus“ an, bei denen wir die Stadtteile Plauen & Südvorstadt durchstreiften und Orte besuchten, die an dieses grausame Kapitel deutscher Geschichte erinnern. Bei den Teilnehmenden handelte es sich um 11 Jugendliche in der Vorbereitung auf ihre Jugendweihe.

 Antirassismus-Workshop mit FSJ-Gruppe des ASB

Der Arbeiter-Samariter-Bund hatte uns zu einem digitalen Projekttag zum Thema „Rassismus“ für eine ihrer FSJ-Gruppen eingeladen, der dann trotz einiger technischer Probleme auf Seiten der Teilnehmenden gut vonstattenging. In der Auswertung wurde besonders gelobt, dass es – neben dem Wissensgewinn - die Möglichkeit gab sich viel interaktiv zu beteiligen und seine Erfahrungen und Meinung zum Thema Rassismus mit anderen auszutauschen.

Berichte unserer Freiwilligen

Unser Praktikant Georg hat Ende März sein 6-monatiges Praktikum bei uns beendet: Sein abschließender Blogeintrag kann auf der Homepage nachgelesen werden.

In den kommenden Monaten ist viel los bei uns im PJR. Zum einen steht unsere Bildungsfahrt an, die Justine zusammen mit dem Büro plant. Zusammen mit Schüler*innen aus Dresdner Schulen soll es nach Berlin in den Bundestag gehen, um dort Diskussionen mit verschiedenen Politiker*innen zu führen. Dann steht unsere Podiumsdiskussion zu den OB-Wahlen an, sowie einige Actionbounds und Gedenkstättenfahrten. Zudem sind wir immer noch an der 70. Grundschule zum GTA Actionbound mit vier Kindern unterwegs. Diese Woche geht es zum Geocaching. Wir freuen uns! 

Seit dem Anfang des Krieges in der Ukraine setzt sich Yuliia ehrenamtlich bei der Unterstützung von angekommenen ukrainischen Kriegsflüchteten ein und hilft bei der Annahme von Sachspenden für die Ukrainer*innen. Ende März war Yuliia bei einem Mid-Term Meeting in Einbeck, von dem sie demnächst in ihrem Blog auf unserer Homepage berichtet.

 

Dies und Das

Somit sind wir wieder am Ende unseres Newsletters angelangt. Der Klicktipp der Woche kommt dieses Mal von unserer ESK-lerin Yuliia und dreht sich um einen Blog der freien Journalistin Ira Peter, deren Vorfahren von deutschen Kolonisten in der Ukraine stammen. Ira lebt heute in Mannheim, hat 2021 ein Jahr in Odessa als Stadtschreiberin verbracht und über die Stadt in einem Blog berichtet. Am 23. März.2022 führte sie ein Interview mit Elena Saidel, Yuliias Mutter. Ihre Heimatstadt ist Odessa, dort arbeitet sie als Lehrerin. Das Gebäude, in dem sie bis vor kurzem noch Bastelunterricht gab, wurde nun in einen Stützpunkt für Freiwilligenarbeit umfunktioniert. Dort engagiert sich Elena Saidel täglich. Was ihre Freiwilligenarbeit beinhaltet und wie nun ihr Alltag aussieht, beschreibt Ira Peter in ihrem Blog. Da findet ihr auch unter anderem Berichte über Odessa in der Kriegszeit. Hier der Link dazu.

Wie immer wollen wir euch außerdem darauf hinweisen, dass ihr unseren Verein auch durch eine Mitgliedschaft unterstützen könnt. Das Formular findet sich auf unserer Homepage. Und zudem sind wir bei Amazon als eine der Organisationen registriert, die ihr bei einem Einkauf unterstützen könnt, klickt dazu mal hier. Vielen Dank :)

Wenn ihr noch Fragen habt oder Interesse an einer Veranstaltung, zögert nicht uns anzuschreiben!

Liebe Grüße schickt
Euer PJR-Team

Besucht doch mal unseren Blog!
...oder schaut auf unserer Infoseite zu den Wahlen vorbei!
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Politischer Jugendring Dresden e.V.
Reckestraße 1, 01187 Dresden
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