Ein Blick nach vorn und zurück – meine Zeit beim PJR

Ein Blick nach vorn und zurück – meine Zeit beim PJR

Hallo zusammen,

hier ist Naemi, die FSJlerin beim PJR.

Wie schnell die Zeit vergeht! Mein FSJ beim PJR neigt sich nun leider schon dem Ende zu – Monate voller spannender Erfahrungen und Begegnungen liegen hinter mir und ich bin gespannt, was die Zukunft bringen wird. Trotzdem, gerade weil dieser Lebensabschnitt für mich jetzt endet, lohnt es sich noch einmal innezuhalten und einen Blick zurück zu werfen. Dabei kommen mir gleich ganz verschiedene aufregende Erlebnisse in meinem FSJ in den Sinn – Workshops, Projekttage, Veranstaltungen. Alles werde ich hier nicht festhalten können und doch möchte ich mich an der Zusammenstellung einiger Highlights versuchen, um zu zeigen, wie viel ich in diesem Jahr lernen und erleben durfte.

Gedenkstättenfahrt nach Theresienstadt

Gleich am Anfang meines FSJ durfte ich bei einer Gedenkstättenfahrt nach Theresienstadt dabei sein. Das war meine erste Gedenkstättenfahrt, denn wegen der Pandemie fielen die geplanten Fahrten in meiner Schulzeit leider aus. Gerade deswegen war diese Erfahrung für mich äußerst bereichernd, trotz des miserablen Wetters, das wir leider hatten. Vor allem die Führung durch die kleine Festung war für mich sehr eindrücklich.

Bundestagswahl

Mein FSJ-P fiel in eine politisch aufgeladene Zeit – der Bruch der Ampel-Koalition, die Wiederwahl Donald Trumps, die Neuwahlen in Deutschland und der schockierende Aufstieg rechtsextremer Parteien wie der AfD, vor allem in Ostdeutschland. Die politische Lage in Deutschland und der Welt ist kompliziert wie nie zuvor. Besonders die Bundestagswahlen waren für mich dieses Jahr sehr prägend. Als Verein politischer Bildung wollten wir tätig werden und Menschen über die Wahlen aufklären. Deshalb haben wir Interviews mit Direktkandidatinnen und -kandidaten aus Dresden geführt und ihre Antworten als Kurzvideos zusammengefasst. Das Durchführen und Schneiden der Interviews ermöglichte auch mir neue Einblicke. Schließlich war ich im September erst nach Dresden gezogen und kannte die Direktkandidat*innen, für die ich mich nun in der Wahl entscheiden sollte, nicht wirklich gut. Dieser Einblick hat mir auf jeden Fall geholfen.

Recherche #nachgedacht

Während meiner Zeit beim PJR durfte ich auch mein Interesse an Geschichte ausleben und für unser Instagram-Format #nachgedacht einige spannende Recherchen durchführen. Mich in ein Thema zu vertiefen und auch die Hintergründe historischer Ereignisse zu verstehen, macht mir sehr viel Spaß und gerade deshalb war dieses Format wirklich ein Highlight für mich. Besonders bleibt mir meine Recherche zum Völkermord in Ruanda in Erinnerung. Zwar hatte ich schon Vorwissen über das Thema, aber es war eine wichtige Erfahrung, die Zusammenhänge und Hintergründe zu verstehen und mit anderen zu teilen. Ich hoffe, dass durch diese Beiträge auch einige unserer Follower neue Eindrücke und neues Wissen vermittelt bekommen haben.

Gestaltung Workshops und Projekttage

Mit viel Freude erinnere ich mich auch an die vielen Workshops und Projekttage, die ich mitgemacht habe. Es war ein besonderes Erlebnis, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und/oder Kollegen vor den Klassen ein Thema vorzustellen und Methoden durchzuführen. Mit einigen Klassen habe ich wirklich viel Spaß gehabt. Es war auch immer eine besondere Herausforderung, neue Methoden für die Workshops zu finden. In den letzten Wochen haben Franzi und ich zum Beispiel zusammen auch ein neues Planspiel ausgearbeitet. Die erstmalige Durchführung dieses Planspiels mit den Freiwilligen der Diakonie war richtig spannend. Mich hat besonders gefreut, dass die Freiwilligen aktiv miteinander diskutiert haben und gemeinsam Kompromisse ausgearbeitet haben.

Kooperation mit der Bürgerstiftung

Ein weiterer schöner Teil meines FSJ war auch die Kooperation mit der Bürgerstiftung, die mein Vorgänger ins Leben gerufen hat. Auch die Bürgerstiftung hat jedes Jahr FSJler und führt unter anderem den Generationendialog durch. Bei diesen Dialogen gehen Senioren in Schulen, um mit den Schüler*innen ins Gespräch zu kommen. Ich war einige Mal dabei und habe auch Moderationsaufgaben übernommen. Es war sehr interessant, den Austausch zwischen zwei Generationen zu beobachten, denen ich nicht angehöre – dabei habe ich auch einiges gelernt.

Filmabend

Ich blicke auch positiv auf den Filmabend zurück, den ich gemeinsam mit der Filmgalerie Dresden veranstaltet habe. Das Thema des deutschen Kolonialismus liegt mir schon lange am Herzen – bereits in der zehnten Klasse habe ich meine Facharbeit über dieses Thema verfasst. Dass die Kolonialgeschichte im deutschen Geschichtsbewusstsein zu wenig ankommt, war mir schon damals bewusst. Leider findet das Thema in öffentlichen Diskursen und der Medienlandschaft sehr wenig Aufmerksamkeit. Gerade deswegen habe ich Möglichkeiten gesucht, um darüber zu informieren. In Kooperation mit der Filmgalerie (auf Vorschlag von Franzi) habe ich dort den Film „Der vermessene Mensch“ gezeigt. Im Rahmen dieser Veranstaltung habe ich auch einen kurzen Vortrag gehalten, die Recherche dafür war sehr interessant, vor allem weil ich so herausfinden konnte, dass viele Details und Personen, die im Film gezeigt werden, tatsächlich ein historisches Pendant hatten. Die Gespräche, die in der gemeinsamen Besprechung nach dem Film stattfanden waren sehr lehrreich und interessant.

Ein tolles Jahr – ein tolles Team

Das waren einige der Erfahrungen, die ich in meiner Zeit beim PJR machen durfte. Ich bin dankbar für diese tolle Zeit und für die Menschen, die ich kennenlernen durfte. Besonders dem Büroteam des PJR möchte ich für die letzten Monate danken. Die Zusammenarbeit mit euch hat mir wirklich viel Freude gemacht. Ich wünsche euch weiterhin ganz viel Kraft für die Zukunft. Die Arbeit, die ihr macht, ist wirklich wichtig.