Meine vier Wochen beim Politischen Jugendring Dresden e.V.…

Durch die Sächsische
Jugendstiftung, Erzählungen von Freunden und Bekannten wurde ich auf das
politische FSJ aufmerksam gemacht. Ich war bereits ab der 10. Klasse in der
Schülervertretung aktiv und habe mich schon immer sehr für Politik interessiert.
Ich war sehr froh als ich erfuhr, dass ich dem Politischen Jugendring Dresden
zugeteilt wurde, da sie nach dem ersten Kennenlernen auch meine favorisierte Einsatzstelle
waren.
Ich habe
jetzt 4 Wochen beim PJR verbracht und möchte euch einen kleinen Einblick in die
Arbeit bei diesem Verein geben, da ich überraschend einen Studienplatz bekommen
habe und der PJR nun nach einem neuen FSJ-lerIn sucht.
Büroarbeit
Julia bei der Verlegung von Stolpersteinen
für Opfer des Nationalsozialismus durch Gunther Demmlung
Natürlich
beinhaltet die Arbeit auch einige Stunden im Büro, die aber dank der
liebevollen und ständigen Versorgung mit Kaffee durchaus erträglich sind.
Aufgaben sind u.a.: Flyer gestalten, Mails beantworten, Projekte planen und
abrechnen, Workshops vorbereiten, usw. Es wurde also nie langweilig und jeden
Tag fielen andere Aufgaben an, wodurch ich die Arbeit als sehr vielfältig und
interessant beschreiben würde. Ich habe beispielsweise den Rechenschaftsbericht
des Verfassungsschutzes von 2015 durchgearbeitet und aus diesem neue Zahlen und
Fakten für eine Präsentation über Rechtsextremismus entnommen. Da mich diese
Thematik selber sehr interessiert, habe ich einiges dazugelernt. Wusstest du
z.B. dass 2014 statistisch gesehen 2 Gewalttaten mit politisch rechtem
Hintergrund pro Tag (!) erfasst wurden?
Projekte
Das gesamte
Team des PJR war von Anfang an sehr offen und freundlich und hat mich sehr
schnell in alle möglichen Aufgaben integriert. Ich betreute beispielsweise mit
den Stand des Vereins auf der Future &Fun Messe am Dresdner Flughafen und
fuhr mit zum Nachbereitungsseminar der Buchenwaldfahrt am Hörförderzentrum.
Weiterhin
war die Vorbereitung der Buchenwaldfahrt für Schüler des Vitzthum Gymnasiums
ein Teil meines Aufgabenbereiches, was mich sehr freute, da ich ja selbst diese
Schule besucht hatte und nun meine alten Lehrer mit im Zimmer saßen und dem Workshop
lauschten. Ich klärte die Kinder über die Rassentheorie und die damit
verbundenen rassistischen Ideologien des NS-Regimes auf und diskutierte mit
ihnen über aktuelle Problematiken wie z.B. die Flüchtlingsthematik. Ich
besuchte dann auch mit den beiden neunten Klassen die Gedenkstätte des
ehemaligen Konzentrationslagers in Buchenwald und beaufsichtigte eine Gruppe während
der Führung über das Gelände.
Ich habe
jetzt bereit einige Beispiele genannt, die verdeutlichen sollen, dass der PJR
Dresden e.V. vielseitige Möglichkeiten bietet. Sie sind sehr offen und
ermöglichen ihren Mitarbeitern und Freiwilligen auch ihre eigenen Projektideen
zu verwirklichen. Während meiner FSJ- Zeit sind z.B. Ideen zur Unterstützung
von Flüchtlingen herangewachsen, die ich auch als Studentin weiter mit
unterstützen und betreuen werde. Einerseits freue ich mich natürlich auf mein
Studium, aber andererseits bin ich auch etwas traurig, dass ich nicht ein Jahr
sondern nur vier Wochen beim PJR verbringen konnte, da ich mir sicher bin, dass
ich eine sehr schönes und informatives Jahr gehabt hätte.

 

Julia Dathe